November 2003: |
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Als Auftakt der diesjährigen Europa-Reise Amelia Boyntons (rechts) fanden Veranstaltungen in Offenbach und Mainz statt. Hier im Bild versammelte Zuhörer beim Vortrag in der Kunsthochschule Offenbach. Renate Leffek berichtet:
Amelia Boynton Robinson ist wieder in Europa. Erste Station ihrer Vortragsreise war eine Veranstaltung in der Offenbacher Hochschule für Gestaltung, die von zwei jungen Freunden der BüSo vorbereitet wurde. Die 92jährige Bürgerrechtlerin forderte die Studenten auf, Verantwortung und Führung in ihrem Land zu übernehmen: "Ihr müßt euch darauf vorbereiten Kanzler, Abgeordneter oder Bürgermeister einer Stadt zu werden... Die Organisation, die euch dabei helfen kann, sich moralisch und intellektuell auf dieses Amt vorzubereiten, ist das Schiller-Institut." In der Diskussion wurde dann nicht nur über die Bürgerrechtsbewegung und Martin Luther King gesprochen, sondern auch über den Kampf von Jesus, Mahatma Gandhi und Platon, sowie über den Wahlkampf von Lyndon LaRouche.
An der Mainzer Universität, wo Amelia schon im letzten Sommersemester einen Vortrag gehalten hatte, kam eine Gruppe Studenten aus Brasilien, aus dem Nahen Osten und Griechenland zu der Veranstaltung. Hier wurde nicht nur über das heiße Thema USA und Irakkrieg gesprochen, sondern es stand das Thema Musik im Mittelpunkt, provozierte Boynton Robinson doch die jungen Leute, indem sie Rock- und Rapmusik als schrecklich und zerstörerisch bezeichnete.
Eine weitere Station war Nordhessen. Hier organisierte ein aktiver Freund des Schiller-Instituts die verschiedenen Veranstaltungen. Die Neue Marburger Zeitung kündigte den Besuch von Amelia Boynton Robinson prominent auf der ersten Seite ihrer Zeitung an: "Bürgerrechtlerin Amelia Boynton Robinson zu Gast in Marburg." In der Katholischen Hochschul-Gemeinde (KHG) wurde sie mit Plakaten angekündigt: "I have a dream". Etwa 30 Jugendliche kamen, und der Pfarrer der Gemeinde lud Amelia ein, gemeinsam mit ihnen Lieder der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung zu singen.
Auch hier riet sie den jungen Leuten, ihre Rolle in der Erringung der Macht für das Gute zu sehen. Sie sollten nicht alles glauben, was sie über die USA, die Wirtschaft oder den Irakkrieg in den Massenmedien lesen oder hören. Ihre Hörer wollten von ihr wissen, was man gegen Krieg und Gewalt in den USA machen könne.
Am 9. November wurde sie von der katholischen Gemeinde St. Michael und St. Elisabeth in Marburg zu einem Gottesdienst eingeladen. Vor mehr als 200 Gottesdienstbesuchern sprach sie über die katastrophale Lage der Kriegsveteranen, die aus dem Irakkrieg zurückkehren. Sie schilderte die menschenunwürdige Behandlung dieser verwundeten Soldaten und sagte: "Das heutige Amerika sieht anders aus. Es braucht Ihre Hilfe und zwar die Hilfe Ihres Herzens."
Mit Überschriften wie "Leben für die Gerechtigkeit" berichteten Zeitungen wie die Neue Marburger Zeitung über ihren Besuch: "Während sie 1965 gegen die Rassentrennung und für das Wahlrecht protestierte, kämpft die Ehrenvorsitzende des amerikanischen Schiller-Instituts heute gegen die jetzige US-Administration und den Irakkrieg."
In dem Artikel war zu lesen, daß sie der US-Regierung und ihren Hintermännern vorwarf, die Kontrolle über die Welt erlangen zu wollen. Die Regierung strebe einen Status ähnlich dem des Römischen Reiches an. Mit Hilfe der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds hätten die USA die anderen Länder "mental versklavt". Die Bürgerrechtlerin habe ein anderes Bild von den USA gezeichnet, als man es sonst durch die Medien erfahre, nämlich, daß die Mehrheit der Amerikaner gegen den Irakkrieg gewesen sei. Auch vom wirtschaftlichen Aufschwung sei in der amerikanischen Gesellschaft wenig zu spüren.
Ein Hoffnungsträger sei für sie aber Lyndon LaRouche, der Präsidentschaftskandidat der Bürgerrechtsbewegung Solidarität, die für eine neue gerechte Weltwirtschaftsordnung eintritt. "Der Wirtschaftswissenschaftler LaRouche sei der einzige Mann, der Amerika aus seiner Krise führen könne, und deshalb sei sie auch nach Deutschland gereist, um hier für ihn zu arbeiten."
Auch die Oberhessische Presse hatte zuvor über ein Gespräch mit Frau Robinson berichtet: "Sie hat schon Martin Luther King zur Seite gestanden. Sollte der nächste US-Präsident Lyndon LaRouche heißen", hätte er dies nicht zuletzt ihr zu verdanken.
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