Februar 2003:
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"Was sind eigentlich Chickenhawks?"

Chickenhawk Chickenhawk

Wir sehen hier den Beweis anhand zweier Exemplare, daß diese Gattung wirklich existiert.

In diesem englischen Begriff bedeutet Chicken auf deutsch Hühnchen oder Feigling - und Hawk bedeutet Falke. Was unter "Hühnchenfalke" oder besser "Drückebergerfalke" eigentlich zu verstehen ist, das beschreibt untenstehender Eulenspiegel-Artikel in Bezug auf eine gewisse Angela M.

Angela M. meldet sich zur Front

Die SPD ist im Tief. Sie hätte es wissen müssen: Seit dem 1.1.2003 muß sie auf jede Wahl 12% Pfand zahlen.
Aber auch die andere Seite hat Sorgen. So machte jüngst eine gewisse Angela M. mit einer lautstarken Ankündigung von sich reden: Sie will mit dem „Antiamerikanismus" in ihrer Partei aufräumen! Solidarität zeigen ist angesagt!
Ein lobenswerter Vorsatz, nur wird es mit der praktischen Ausführung hapern. Denn es gibt ja' mindestens 20-30 verschiedene Amerikas, gegen die oder für die man sein kann. Und wie soll ausgerechnet Frau M. das unterscheiden können? Hatte sie doch nicht einmal gemerkelt, daß der Saumagenliebhaber aus der Pfalz krumme Touren machte, obwohl sie ihm jahrelang hinterherdackelte!

Unsere Bewegung ist bekanntlich für das Amerika von A. Lincoln, M.L. King und L. LaRouche. Muß Frau M. nunmehr alles befürworten, was Lyndon LaRouche sagt, damit sie sich nicht dem Vorwurf des Antiamerikanismus aussetzt? (Wobei sie dann ja mit sich selbst aufräumen müßte?!) Schön wär's ja...
Weiter gibt es dann das Amerika der rauhen Burschen, der Cowboys und Soldaten. Über diese kann man geteilter Meinung sein — aber tatsächlich haben nicht alle so wenig in der Birne wie Rambo! Man denke nur an die zahllosen Veteranen, die sich gegen einen Irakkrieg aussprechen, darunter der Kommandeur der US-Truppen im Golfkrieg Gen. Schwarzkopf, der frühere Zentralkommandochef Gen. Zinni, Generale, Admirale, ehemalige Minister, CIA-Chefs und Waffeninspekteure und und und. Meint Frau M. vielleicht diese Amerikaner?

Dann gibt es noch das Amerika der chicken-hawks. Dieser Name, zu deutsch etwa "Drückeberger-Falken", soll ausdrücken, daß diese Leute permanent die Kriegstrommel rühren, aber noch nie ein Schlachtfeld aus der Nähe gesehen haben. Alsda wären: Vizepräsident Cheney, dessen Stabschef Libby, Vizeverteidigungsminister Wolfowitz, Vizeaußenminister Armitage, Pentagonberater Perle u.a. (Präsident Bush wollen wir mal gnädig ausnehmen, er diente immerhin in der Nationalgarde ein beliebter Ort für Politikersöhnchen, weil man dort von Fronteinsätzen jeder Art verschont bleibt.)

Witzigerweise behaupten gerade die Drückebergerfalken lauter als alle anderen Amerikaner, wer ihnen nicht folge, sei amerikafeindlich. Es gibt Grund zu der Annahme, daß es gerade das Amerika dieser Sandkastenrowdies ist, dem Frau M. ihre Solidarität beweisen möchte (obwohl es nicht gerade für ihren guten Geschmack spricht). Aber wie kann Angela ihre Solidarität beweisen? Wir schlagen folgendes vor:

1. Da der Papst mit der katholischen Kirche und ebenso die EKD strikt gegen einen Irakkrieg sind, könnte man das C = "christlich" aus dem Parteinamen streichen (bliebe also noch "DU-SU"). Oder man behält das Kürzel bei und ändert nur den ausgeschriebenen Namen: CDU = Cheneys Deutsche Union.
2. Entsprechende Politiker könnten ihre Solidarität beweisen, indem sie sich freiwillig für einen Fronteinsatz in der Wüste melden.
3. Frau M. könnte andere Länder zur Drückebergerfalkensolidarität bewegen. So könnten die Regierungen, die neulich einen Brief in Opposition zu Deutschland und Frankreich unterzeichneten, sich dazu verpflichten, die anfallenden Kriegskosten wie Sold, Waffen, Erdölverteuerung, Wirtschaftseinbußen etc. zu übernehmen. Beispielsweise, indem sie in entsprechender Höhe auf Zahlungen aus der mit deutschen Euros gefüllten EU-Kasse verzichten.
4. Man könnte regelmäßig ein paar Drückebergerfalken zum Essen in teure Restaurants einladen — gerne auch zusammen mit ihrer cocktailschlürfenden "Irak-Opposition". Dann vergnügt man sich bei netten Trinksprüchen wie: "Erst setz' ich mich für Kriege ein, dann zieh' ich mir 'ne Auster rein." Ich bin sicher, Frau M. werden noch mehr Solidaritätsbeweise einfallen. Einfältig wie Politiker einmal sind...

Es grüßt Ihr Eulenspiegel


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