August 2002:
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Hartmut Cramer bei einem Interview mit Pressevertretern des hessischen Rundfunks

Kandidatenvorstellung von Hartmut Cramer

stellvertretender BüSo-Bundesvorsitzender und Kandidat auf Platz 1 der BüSo-Landesliste Hessen:

Millionen neue, produktive Arbeitsplätze schaffen !


Ich kandidiere für die BüSo, weil sie die einzige deutsche Partei ist, die den Mut hat, den Wählern die Wahrheit zu sagen: über den globalen Finanzkrach und die Depression, die jetzt schon schlimmer ist als die der 30er Jahre, und über die akute Gefahr eines großen Krieges, der sogar noch vor dem Wahltag ausbrechen kann. Während Regierung und Opposition das Ausmaß der Krise herunterspielen, reden wir von der BüSo Klartext -- und handeln.

Natürlich liegt in Deutschland, und damit auch hier in Hessen, vieles im Argen, doch können die drängenden Probleme vor Ort -- rapide steigende Arbeitslosigkeit, unsichere Renten, schlechte medizinische Versorgung, Verfall von Infrastruktur und Industrie, Bildungsnotstand, Jugendgewalt etc. -- nur dann gelöst werden, wenn das vielzitierte "Umfeld" stimmt. Und dafür ist ein "großer, kühner Wurf" nötig. Deshalb fordert die BüSo in erster Linie:

¨ Die sofortige Reorganisierung des hoffnungslos bankrotten Finanzsystems durch ein "neues Bretton Woods": ein ebenso bahnbrechendes wie praktikables Konzept, das der amerikanische Oppositionspolitiker Lyndon LaRouche schon vor Jahren entwickelt hat; damit kann erstens schlagartig die Finanzspekulation beendet und zweitens ausreichend Kredit für die Ankurbelung der Realwirtschaft bereitgestellt werden.

¨ Eindämmung der Kriegsgefahr durch die politische Isolierung der Kräfte, die langfristig einen "Zusammenstoß der Zivilisationen" herbeiführen wollen und deshalb kurzfristig auf einen Nahostkrieg setzen sowie durch einen "Dialog der Kulturen", der die besten humanistischen Traditionen von z.B. Christentum, Judentum und Islam miteinander verbindet.

Als langjähriger Wirtschaftsredakteur weiß ich natürlich, wo bei uns in Deutschland gerade in wirtschaftspolitischer Hinsicht "der Schuh drückt". Vor allem, daß wir -- eine extrem exportabhängige Industrie- und Kulturnation -- existentiell auf die Entwicklung der anderen Länder angewiesen sind. Unvergeßlich sind mir z.B. die Eindrücke im Gedächtnis geblieben, die ich im Frühjahr 1983 in Indien bei der Berichterstattung über die 7. Gipfelkonferenz der Blockfreien Staaten erhalten habe.
Rund 100 (energie)hungrige Entwicklungsländer des "Südens" hatten nicht nur den ungehinderten Zugang zur zivilen Nutzung der Kerntechnologie verlangt -- und das Vorenthalten dieser effizienten Energietechnik durch den "Norden" zurecht als "technologische Apartheid" gebrandmarkt --, sondern im Rahmen einer neuen gerechten Weltwirtschaftsordnung auch -- vor knapp 20 Jahren! -- ein neues leistungsfähiges Finanzsystem "mit universeller Beteiligung" gefordert.
Eindrucksvoll hatte Indiens Ministerpräsidentin Indira Gandhi, die auf dem Gipfel den Vorsitz der Blockfreien übernommen hatte, darauf hingewiesen, daß "alle Staaten der Welt in einem Boot" sitzen, und die Industriestaaten ihre Massenarbeitslosigkeit am besten dadurch bekämpfen könnten, indem sie dringend benötigte Kapitalgüter und modernste Technologie an den Entwicklungssektor lieferten. Nur so könnten Depression und Krise überwunden sowie Konflikte gelöst werden. "Frieden durch Entwicklung!"

Welche konkreten Auswirkungen dieser "Technologietransfer" auf die Lage der indischen Bevölkerung hatte, konnte ich bei einem anschließenden Besuch des Stahlwerks Rourkela hautnah erleben. Bei seiner Inbetriebnahme 1959 war das Oxygenstahlwerk Rourkela, ein echtes deutsch-indisches "joint venture", eines der modernsten seiner Art weltweit. Rourkela beschäftigte nicht nur viele tausend indische Arbeitskräfte, bildete Kinder aus armen Bauernfamilien zu hochqualifizierten Facharbeitern und Ingenieuren aus, und lieferte Stahl erstklassiger Qualität für den dringend benötigten Auf- und Ausbau der Infrastruktur des riesigen Landes, sondern versorgte über eine angeschlossene Düngemittelfabrik auch unzählige Bauern im Nordosten Indiens mit hochwertigem Kunstdünger.
Das bewirkte nicht nur eine (relativ) hohe Produktivität der indischen Landwirtschaft sondern trug auch entscheidend zur "grünen Revolution" bei, die Indien bereits in den 80er Jahren zum Selbstversorger bei Grundnahrungsmitteln machte. Regelmäßige Ausflüge der Ingenieure und Ärzte aus dem Stahlwerk in die nähere und weitere Umgebung, bei denen Brunnen angelegt bzw. die Landfamilien (kostenlos) medizinisch versorgt wurden, rundeten das Bild ab.
Kurz: Rourkela, eine moderne, saubere Stadt von damals 500.000 Einwohnern, war ein gelungenes Beispiel für kompetente Entwicklungspolitik: neue gerechte Weltwirtschaftsordnung konkret. Und das in Orissa, einem der rückständigsten Gebiete im Nordosten Indiens; der Unterschied zu der nur wenige hundert Kilometer entfernt gelegenen "Hölle" von Kalkutta hätte nicht größer sein können.

Für solch eine humanistische und effiziente Wirtschaftspolitik, die einen echten Interessenausgleich zwischen den Industriestaaten und dem Entwicklungssektor möglich macht und bei uns die Massenarbeitslosigkeit beendet, werde ich mich auch in diesem Wahlkampf einsetzen. Die vielen Industriestandorte in Deutschland und Hessen können von der "neuen gerechten Weltwirtschaftsordnung" nur profitieren, werden dagegen mit dem wirtschaftspolitisch inkompetenten "Weiterwurschteln wie bisher" -- ganz zu schweigen von einem Krieg -- alles verlieren. Das altbewährte Konzept "Deutsche Technologie für die Entwicklung der Welt" gilt gerade heute.

Alleine durch den Bau eines umfassenden Transrapidnetzes in Deutschland werden eine Million produktive Arbeitsplätze geschaffen (viele davon übrigens direkt in Kassel); durch die Realisierung der eurasischen Landbrücke sogar viele Millionen.

Hartmut Cramer ist 54 Jahre alt, verheiratet und Redakteur bei der EIR-Nachrichtenagentur in Wiesbaden.


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