Februar 2003:
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Friedenskundgebung einmal anders

Ökumenische Andacht auf dem Römerberg in Frankfurt

Der evangelische Kirchenpräsident von Hessen und Nassau (EKHN), Dr. Peter Steinacker und der katholische Bischof Franz Kamphaus vom Bistum Limburg, riefen gemeisam zu einem ökumenischen Friedensgebet auf dem Römerberg in Frankfurt auf.

Trotz des naßkalten Wetters ein voller Erfolg, wie man sieht.



Auch die Kirchen in Deutschland machen gegen den drohenden Irakkrieg mobil.

Am Wochenende des ersten und zweiten Februartags wurde in den Kirchengemeinden der evangelischen und katholischen Kirchen im Kirchenbezirk Hessen und Nassau und in Kurhessen-Waldeck bzw. im Bistum Limburg zu einer Friedenskundgebung auf dem Römerberg in der Frankfurter Innenstadt aufgerufen, unter dem Motto "Es ist fünf vor zwölf".

Trotz des naßkalten Wetters war der Römerberg am Samstag darauf - tatsächlich um 11.55 Uhr - bis auf die Treppenstufen des historischen Rathauses ausgefüllt mit Christen, denen die geopolitischen Machenschaften der Bush-Regierung nicht egal sind.
Der Verlautbarung nach, müßten mehr als 4.000 Kirchenbesucher gekommen sein; unserer Schätzung zufolge (verglichen mit anderen Kundgebungen) eher 5.000.

Die Kundgebung war begleitet von Gebet und Gesang; ein Posaunenchor von 300 Posaunen- und Trompetenbläsern spielte zur Begleitung der Gläubigen, die die Texte einem zuvor ausgeteilten Blatt entnahmen. Leider waren aufgrund des großen Besucherandrangs die Predigten und Gebete nicht überall gut zu verstehen, dafür schmetterte der Bläserchor aber umso beherzter.

In den Reden wurde vor allem ermahnt, daß die Christen sich nicht damit abfinden sollten, daß dem Bürger von den Medien, wie von den politisch Verantwortlichen eingeredet wird, daß ein Krieg unausweichlich sei.
"Ein Krieg ist vermeidbar", wie von Dr. Steinacker betont wurde.

Es war ein Zelt mit ausliegenden Unterschriftenlisten aufgebaut, wo sich die Teilnehmer vor Ort eintragen und sich mit ihrer Stimme gegen den Krieg beteiligen konnten.

Die Aktivisten der Bürgerrechtsbewegung Solidarität nahmen an der Kundgebung teil und verteilten im Vorfeld an die ankommenden Zuhörer Flugblätter mit der Gegenrede Lyndon LaRouches zu der kriegslüsternen Fernsehansprache des amerikanischen Präsidenten George W. Bush an das amerikanische Volk und versicherten den Zuhörern, daß sie in ihrem Anliegen trotz des Opportunismus vieler Politiker nicht alleine stehen.

Es war eigentlich nicht verwunderlich, daß eine beachtliche Zahl Christen positiv darauf reagierte, als sie hörten, daß nicht alle Amerikaner einstimmig für den drohenden Irak-Krieg seien, sondern, daß es auch dort eine wachsende Bewegung - die LaRouche-Bewegung - gibt, die eine aktive Opposition zur entsprechenden Fraktion im amerikanischen Establishment darstellen.

Es ist ein hoffnungsvolles Zeichen, daß sich auch nach den Wahlkämpfen in Hessen und Niedersachsen ein ernstzunehmender Widerstand gegen die utopische Kriegsfraktion im anglo-amerikanischen Lager regt und es bleibt die Frage, ob die Kirchen in Deutschland bezüglich Kriegsprävention heute ernsthafter verfahren - und sich somit für die Länder im Entwicklungssektor für eine wirkliche Marshallplan-Konzeption beim Aufbau von deren Volkswirtschaften einsetzen.


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