August 2003:
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Synarchisten und Neocons: "Kinder der Finsternis"

Broschüre Kriegspartei in der US-Regierung Im südkoreanischen Wochenmagazin Sisa vom 24. Juli 2003 erschien ein Artikel des Europa-Korrespondenten Kwang Huh.

Die amerikanische Broschüre "Children of Satan", die das englische Gegenstück zur "Kriegspartei in der US-Regierung" darstellt, wird nicht nur in den USA vielzitiert, sondern inzwischen weltweit.

In diplomatischen Kreisen trägt der einflußreiche Berater des US-Verteidigungsministers Richard Perle den Spitznamen "Fürst der Finsternis", weil die haarsträubendsten Äußerungen der Neocons aus seinem Munde stammen. Als Bundeskanzler Schröder an seiner Position gegen den Irakkrieg festhielt, forderte er sogar einen "Regimewechsel" in Deutschland und fachte damit die Antikriegsstimmung in Deutschland erst richtig an.

Vor kurzem erlebte Perle ausgerechnet mitten in Berlin einen Überraschungsangriff. Am 16. Juni bei einer öffentlichen Veranstaltung über die Zukunft der NATO, organisiert von der deutschen Abteilung des Aspen-Instituts, wollte Perle gerade zu einer Predigt ansetzen, als ein junger Mann zum Podium trat und sich eine Broschüre signieren ließ (es war das Dossier über die Kriegsfraktion Children of Satan mit Perles Konterfei auf dem Titelblatt - d. Red.) Die Stimmung wurde frostig, als der junge Mann sich laut ans Publikum wandte: "Wir wollen die internationalen Faschisten ins Gericht bringen, bitte helfen Sie uns".

Später im Disput über den Inhalt der Broschüre, den Einfluß von Leo Strauss und den Straussianern in der US-Kriegsfraktion, stritt Perle alles ab: "Ich weiß gar nicht, wer Strauss ist." Kwang Huh berichtet nun über Strauss, der 1938 in die USA emigrierte, und dessen Lehrer Carl Schmitt. Dann kommt er auf den Synarchismus zu sprechen:

Warum das US-Finanzkapital ausgerechnet den Carl-Schmitt-Verehrer unterstützte und die Neocons ausbilden ließ, erklärt LaRouches Broschüre mit dem Verweis auf das Synarchismus-Projekt. Dies war eine politische Operation, die seit den 20er Jahren bis Ende des Zweiten Weltkrieges von einem Teil des Finanzkapitals in den USA, England und Frankreich betrieben wurde. In Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise sollte in Europa ein faschistisches Herrschaftssystem installiert werden. Aufschluß darüber gibt ein Geheimarchiv, das Mitte der 80er Jahre in den USA und in Frankreich zugänglich wurde.

So spielte Hitler bis 1931 in Europa und auch in Deutschland noch keine bedeutende Rolle. Seinen Aufstieg an die Macht innerhalb von zwei Jahren ermöglichte diese Bankiersgruppe aus England, USA und Frankreich. Vor Hitlers Aufstieg erwog die damalige deutsche Regierung einen Reformplan, der dem amerikanischen New Deal ähnlich war. Wäre dieser Plan umgesetzt worden, hätte die Machtergreifung der Nazis und der Zweite Weltkrieg vermieden werden können.

In der Tat hatten die Synarchisten in den USA des New Deals keine Chance - anders als in England, wo die Synarchisten die Regierung infiltrierten. Während des Zweiten Weltkrieges versuchte Hitler, mit England eine strategische Verständigung zu erreichen, weil er auf die Synarchisten in England setzte. Doch als Hitler Frankreich überfiel und besetzte, hatte England nur noch die bange Wahl, entweder beim europäischem Faschismus mitzumarschieren oder auf der Seite der USA Krieg gegen Deutschland zu führen... Im Unterschied zu vor 70 Jahren ist das Testfeld der Synarchisten heute nicht Europa, sondern die USA.

Leider kontrollierten die Neocons nicht nur die Regierung Bush, sondern auch die Führungsgremien der Demokratischen Partei. Deswegen sei die Kampagne LaRouches gegen die Neocons und den Vizepräsidenten Cheney so wichtig.

Das Augenmerk der Europäer ist nun auf Cheney gerichtet. LaRouche hat ihn als Hauptakteur der Neocons angeprangert. Nun entlarven Spitzenbeamte in den USA Cheney als Drehbuchautor der Manipulationen bezüglich der Massenvernichtungswaffen des Irak. Deswegen wächst in Europa der Argwohn gegen die Neocons.


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