August 2002:
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Thomas Heyn

Warum ich die BüSo mit meiner Kandidatur im Bundestagswahlkampf unterstütze

Thomas Heyn, Darmstadt, Kandidat auf der Landesliste Hessen ( Listenplatz 13), 30 Jahre, ledig, wiss. MA


Ich kenne die Bürgerrechtsbewegung Solidarität seit anderthalb Jahren, im Frühjahr diesem Jahres habe ich mich entschlossen sie aktiv mit meiner Kandidatur zu unterstützen.

Warum?

Seit meinem ersten Kontakt zur BüSo an einem Infostand in Darmstadt bezog ich regelmäßig die Zeitung „Neue Solidarität" und wurde mit einem Weltbild konfrontiert, dass mir noch aus Schul- und Jugendzeit sehr vertraut war. Das Weltbild einer humanistischen Gesellschaft, bestehend auf den Werten der Klassiker des Humanismus wie Erasmus von Rotterdam, Leibniz, Lessing, Schiller und Humboldt, um nur einige zu nennen.

Besonders interessierte mich die Herleitung des weltanschaulichen Standpunktes der BüSo und verfolgte die Darstellung der Entwicklung unserer Gesellschaft von der Vergangenheit bis heute, durch die sich der Kampf der zwei Weltbilder vom Menschen als einzigartigem, schöpferischen Individuum auf der Einen und die Menschen als intelligente, triebhafte (d.h. rein egoistische) Tiere auf der anderen Seite wie ein roter Faden zieht. Anders ausgedrückt steht hier die Philosophie des Gemeinnutzes gegen die des Eigennutzes.

Der eigentliche Punkt aber ist, dass beide Philosophien nicht quasi aus dem Nichts entstanden, sondern als Legitimation für ein beabsichtigtes politisches Handeln heraus verbreitet wurden. Deutlich wird dies besonders an der „Mensch als triebhaftes (eigennütziges) Tier"-Ideologie. Einer Gruppe (als Oligarchie bezeichnet), welche in einer strategisch bedeutsamen Machtposition sitzt, in dem sie etwa den Geldfluß oder Warenhandel kontrolliert, dient eine Welt ohne Regeln am Besten – wozu brauchten sie diese auch, wenn ohnehin sie bestimmt wo`s lang geht? Regeln könnten sich nur gegen sie richten. Zweifler und Gegner werden dann auf die Eigennutzphilosophie verwiesen. Der etwas altertümliche Begriff hierfür ist „Freihandel", der moderne „Globalisierung der Märkte".

Die Geschichte hat gezeigt, dass Perioden in denen eine elitäre, oligarchische Schicht zum eigenen Vorteil herrschte, immer mit Zusammenbruch und Verfall der Wirtschaft, mit massiven Rückgang des allgemeinen Lebenstandards und der Bevölkerungszahl endeten. Im Gegensatz dazu kam es immer dann zu (real!) wirtschaftlicher Prosperität, zum Aufblühen von Kunst, Kultur und Wissenschaft, zum Anwachsen der Bevölkerung und des durchschnittlichen Lebensstandards, wenn in Politik und Wirtschaft das Primat des Gemeinwohls vorherrschte und das Entstehen einer Oligarchie unterdrückt oder zumindest behindert wurde (z.B. in der Renaissance, Frankreich unter Colbert im 17. Jh., Industrialisierung der USA im 19. Jh., New Deal unter Roosevelt in den Dreißigern, Welt von Ende der Vierziger bis Mitte der sechziger Jahre im Ergebnis der Bretton Woods Konferenz von 1947 uvm.)

Sieht man sich nun die gegenwärtige Situation in der Welt an – andauernde Krise der Wirtschaft in den westlichen Industrienationen welche unter einer fortschreitenden Finanzkrise vollends zusammenzubrechen droht , restlos ruinierte Entwicklungs- und Schwellenländer, weltweit brennende Krisen- und Terrorherde, eine durchdrehende US-Regierung, in Folge deren Politik eine Kette von Endloskriegen droht - dann drängt sich der Schluß auf, dass das wohl in der Endphase des römischen Reiches auch so ausgesehen haben muß.

Genau so in Deutschland: Eine konstant schlechte wirtschaftliche Lage, degenerierende Spaßgesellschaft, abnehmendes Bildungsniveau in der Bevölkerung, Ausweiten der sozialen Kluft, drängende Finanznot der Kommunen, ständig steigende Arbeitslosigkeit, Krise im Gesundheitswesen, immer schwerer werdende Rentenfianzierung und so weiter, und so weiter, so das man sich fragt was eigentlich überhaupt noch in Ordnung ist.

In den fünfziger und sechziger Jahren klopfte bei uns (d.h. in der westl. Welt) leider niemand einer stetig mächtiger werdenden Schicht aus Finanzkapital und Energiewirtschaft auf die Finger, bis diese seit den siebziger Jahren unter der Flagge des Neoliberalismus endgültig das Kommando übernahm.

Das Ergebnis sehen wir jetzt.

Heute werden eigentlich einschneidende Maßnahmen aus Politik und Wirtschaft gebraucht, um aus der allgemeinen Misere herauszukommen – doch dies würde erfordern, dass unsere gegenwärtigen Politiker in der Lage sind, politische und wirtschaftliche Entwicklungen im langfristig geschichtlichen Kontext zu sehen, um sie richtig bewerten und dementsprechende Maßnahmen einleiten zu können.

Leider habe ich nicht den Eindruck, dass überhaupt irgendjemand innerhalb von Grünen, FDP, SPD, CDU oder PDS dazu in der Lage ist – alles was man von dort zu sehen bekommt ist widerliches und dümmliches Wahlkampfschmierentheater.

Diese Fähigkeit habe ich bisher nur bei der BüSo gesehen und deshalb unterstütze ich sie!


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