September 2007:


Kandidatenvorstellung von Peter Rudolf Hummel

Listenplatz 4, Programmierer

Peter Rudolf Hummel


Liebe Mitbürger,

ich möchte mich vorstellen als Kandidat auf der hessischen Landesliste und für den Wahlkreis Wiesbaden I bei der Landtagswahl 2008.

Die sich zuspitzende Weltfinanzkrise, die ihre Schatten auch auf das Bankenzentrum in Frankfurt wirft, wird von Politikern aller Parteien nicht nur ignoriert, sondern es wird allgemein aberkannt, daß Finanzpolitik mit Belangen des Gemeinwohls und moralischen Überlegungen im Zusammenhang steht. Der Tanz auf dem Vulkan der Hochrisikospekulation, der seit dem Ausrufen der "nachindustriellen Gesellschaft", Anfang der achtziger Jahre stattfindet, hält unvermindert an und führt mehr und mehr zum Ausbluten unserer produktiven Lebensgrundlagen, was bisweilen kaschiert wird, indem mit unsinnigen Lifestyle- oder Ökophantastereien vom wahren Ausmaß des bevorstehenden Finanzzusammenbruchs und der damit einhergehenden sozialen Umwälzungen abgelenkt wird.

Die "Umwertung der Werte", die seit der sogenannten 68er-Revolte im Gange ist, und die das persönliche Wohlbehagen einiger Karrierepolitiker vom Schlage eines Joschka Fischer zum Maß aller Dinge macht, wirkt sich nicht erst seit "Hartz IV" auf das gesellschaftliche Gefüge aus, sondern stellt im Zuge einer verordneten Selbstverwirklichung nach dem Motto "Mein Bauch gehört mir", die durch ein funktionierendes Gemeinwohl gesicherte Existenz einer breiten Einkommensklasse von 80 Prozent der Bevölkerung in Frage.

Denn während man in Kreisen der Schickeria, der oberen 20 Prozent der Bevölkerung, "rational" über einen sicheren Hafen für deren zunehmens unsichere Geldanlagen nachdenkt, holt die "utopische Fraktion" im anglo-amerikanischen Establishment zum ganz großen Schlag bei der Errichtung eines Weltreiches nach dem Vorbild des anglo-holländischen Sklavenhaltersystems aus, teils durch Unterwerfung mißliebiger Regierungen, wie dem Iran, Nord-Korea, dem Sudan oder wer auch immer noch auf die Liste gesetzt wird, teils durch eine Fülle repressiver Maßnahmen in den einzelnen Ländern der "Allianz der Willigen", in der sich dieses Establishment zuhause fühlt. Wenn man die halbseidenen Sprüche unseres amtierenden Ministerpräsideneten Roland Koch hört, der entsprechende neofeudale Konzepte, wie das sogenannte "Wisconsin-Modell" favorisiert, wird man schnell feststellen, daß die Befürchtung einer angestrebten Feudalstruktur hierzulande nicht so abwegig ist.

Das Motto, das vom "braven Bürger" gerne gebraucht wird, "man kann ja eh nichts machen", führt in zunehmendem Maße dazu, die sich anbahnenden Repressionen mitzutragen und so die mißliebigen staatsbürgerlichen Pflichten entgegen der eigenen Interessen und unter ganz anderen Vorzeichen zu verrichten. Der Kleinsparer, bis hin zum Vertreter des Mittelstandes, der sich heute durchmogelt und insgeheim vom "Big Business" oder der Freizeitgesellschaft träumt, wird sich morgen in der Warteschlange der Arbeitssuchenden wiederfinden, mit 20 statt mit 35-Stundenwoche und mit 5,50 Euro pro Arbeitsstunde statt mit vollem Lohnausgleich.

Es bedarf wenig, diese Entwicklung zu erkennen, denn sie wird offensichtlich, wenn man sich die letzten hundert Jahre Geschichte ansieht, seitdem man von einer "globalisierten Gesellschaft" sprechen kann - mitsamt ihrer "realpolitischen" Konsequenzen. Es kommt alleine darauf an, die eigene Verantwortung ernst zu nehmen! - Das bedeutet, man muß loskommen von einer Position des Kommentierens und Analysierens, hin zu einer Rolle des moralisch handelnden Staatsbürgers, wie in allen klassischen, d.h. über das "Hier und Jetzt" hinausweisenden Tragödien gefordert - wie das z.B. bei Shakespeares Hamlet oder Schillers Fiesco aufgezeigt wird - oder wie es im anderen Fall anhand Brechts lehrreichem, aber leider wenig erhabenen Stück, in der Person von Mutter Courage notwendigerweise in Krieg und Zerstörung endet.

Wer sich auf den Internetseiten der BüSo oder unserer Mitgliederzeitung, der Neuen Solidarität umsieht, kann über unsere Ziele eine ganze Menge erfahren. Neben der Idee einer gerechten Weltwirtschaftsordnung (denn kleiner gehts auch im hessischen Wahlkampf nicht), und anderer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Konzepte, verfügen wir mit mehreren Jahrzehnten politischer Arbeit über grundlegende Erfahrung, die ein brauchbares Arsenal für eine Beteiligung im hessischen Landtag sind, ohne eine Bewegung zu sein, die sich mit einem Kompromiß nach dem nächsten, durch die Institutionen hochgemogelt hat.

Wir haben hier in Hessen in den vergangenen Wahlkämpfen, durch beharrliche Überzeugungsabeit bei der Bevölkerung vor Ort, in den Fußgängerzonen, in den Wohnsiedlungen, beim Sammeln von Unterschriften oder bei Flugblattkampagnen, nicht nur dargelegt, daß die Politik der BüSo richtig ist und funktioniert, sondern auch den Verbreitungsgrad der Ideen auf eine ernstzunehmende Dichte gebracht, immer vor dem Hintergrund, daß sich unorthodoxe Ideen, die sich nicht an den Freßreiz oder das Konsumverhalten des Verbrauchers richten, weniger gerne verbreiten, als man sich das in einer Mediengesellschaft vorzustellen vermag.

Wir sind seit unserer Gründung bis heute zu einer Bewegung geworden, die sich zum Beispiel gerade im Wiesbadener OB-Wahlkampf darum verdient gemacht hat, von unseren politischen Gegenern, beispielsweise dem Wiesbadener Kurier, als im gesamten Stadtgebiet präsent zu sein, charakterisiert zu werden. Man kann das auch verdeutlichen, wenn man das entsprechende Wahlergebnis betrachtet: Mit 1,8 Prozent haben wir es geschafft, 885 Wähler in Wiesbaden für die BüSo zu mobilisieren. In allen hessischen Wahlkreisen in den letzten zehn Jahren - auf Bundes- wie auf Landesebene - gab es bei Wahlen kaum einen Abwärtstrend zur vergleichbaren Vorwahl.

Damit ist eine gute Grundlage für die hessische Landtagswahl gelegt. Informieren Sie sich über unser Programm und werden Sie im Landtagswahlkampf bei der BüSo aktiv. Geben Sie uns auf jeden Fall Ihre Stimme bei der Wahl am 28. Januar 2008!

Ihr Kandidat für den hessischen Landtag,

Peter Rudolf Hummel


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