Mai 2003: |
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Am 6. Mai war der Wiesbadener Oberbürgermeisterkandidat der BüSo, Alexander Hartmann, neben den Kandidaten der anderen Parteien zu Gast auf dem ordentlichen Sportkreistag des Sportkreises Wiesbaden. Vor den Vertretern der in rund 270 Vereinen organisierten 70000 Wiesbadener Sportler präsentierten die Kandidaten ihre Sportpolitik.
Hartmann konzentrierte sich auf die Auswüchse des kulturellen Verfalls, die sich auch im Bereich des Sports bemerkbar machen: Einerseits gebe es immer mehr Schulkinder, die körperlich und geistig so zurückgeblieben sind, daß sie nicht einmal einen Purzelbaum schlagen können, weil sie nur vor dem Fernseher oder Computer sitzen, andererseits den Trend zu Extremsportarten bis hin zu Anabolika nehmenden Bodybuildern sowie die Tendenz der zunehmenden Kommerzialisierung des Sports. Statt in die Sportvereine gingen immer mehr Menschen in teure Fitneßstudios, immer neue Sportarten würden erfunden, bloß um Umsatz mit neuen Sportgeräten machen zu können, Leistungssport sei inzwischen in der Regel Profisport, und die Olympiade vor allem ein Immobiliengeschäft. Das Schicksal der Kirchgruppe habe gezeigt, auf welchem Sand diese Kalkulationen gebaut seien, und man werde es wohl bald als Segen empfinden, daß die Olympiade anderswo stattfinden wird, weil der Region so Milliardenverluste erspart bleiben.
Diesen Fehlentwicklungen gelte es gegenzusteuern. Er werde, falls er zum Oberbürgermeister gewählt werde, den Schulsport und den Breitensport fördern, nicht jedoch den Profisport. Wenn die finanziellen Träume geplatzt seien, werde auch dort die Vernunft wieder einziehen. Von diesem Standpunkt aus erläuterte er dann seine Position zu den einzelnen Investitionswünschen der Vereine.
Unter ausdrücklichem Hinweis auf die unfaire Behandlung des BüSo-Kandidaten durch die Wiesbadener Lokalpresse gab Radio Rheinwelle in seinem Mittagsmagazin "High Noon" Alexander Hartmann mit einem Kurzinterview erneut Gelegenheit, seine Ideen für die zukünftige Entwicklung Wiesbadens darzustellen. Hartmann verwies auf seinen Wahlslogan "Nein zur Sparbarei!" und betonte, er wolle mit seinem Wahlkampf ein Umdenken einleiten. Wie zu Beginn der 30er Jahre reagiere der Staat mit Sparmaßnahmen auf die Wirtschafts- und Finanzkrise anstatt die großen Probleme mit großen Lösungen zu beantworten. Gerade jetzt seien Investitionen notwendig, was Wilhelm Lautenbach als "volkswirtschaftliche Kapitalbildung" bezeichnete.
Für Wiesbaden bedeute dies: Ausbau des Schnellbahnnetzes mit neuen S-Bahnlinien und U-Bahnen, um die Verkehrsprobleme zu lösen, Bau von 20000 Wohnungen, um das Mietniveau zu senken und die jungen Familien in der Stadt zu halten, sowie Gründung einer Universität, um junge Menschen nach Wiesbaden zu holen. Mit einer weiteren Frage gab Radio Rheinwelle Hartmann Gelegenheit, einige Verdrehungen seiner Positionen richtigzustellen, die sich der Wiesbadener Kurier in seiner "Kandidatenvorstellung" erlaubt hatte.
"High Noon"-Moderator Rolf Ohler schloß das Interview mit der Bemerkung: "Ich habe auf Ihren Wahlplakaten gesehen, daß Ihre Partei auch für den Transrapid eintritt. Diejenigen unter unseren Hörern, die im Transrapid eine Perspektive für Deutschland, und in einer U-Bahn eine Perspektive für Wiesbaden sehen, sollten am kommenden Sonntag Alexander Hartmann von der Bürgerrechtsbewegung Solidarität wählen."
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