Derartige Aufführungen und noch vieles mehr, finden Sie im literarischen Teil des Internetportals des Schiller-Instituts unter http://www.jahr2005.schiller-institut.de, die Seite des Schillerjahres, die als Rubrik ab 2005 unter dem Motto SCHILLER LEBT weitergeführt wird.
Unter diesem Motto waren rund hundert Schillerfreunde am 8. Mai 2005 im Kaisersaal des Bürgerhauses in Wiesbaden-Sonnenberg zusammengekommen, um den Dichter mit dem Schiller-Institut und dem Poesiekreis "Dichterpflänzchen" zu feiern. Ortrun Cramer und Werner Hartmann eröffneten die Veranstaltung musikalisch mit zwei Stücken von Mozart und Beethoven für Klavier zu vier Händen.
Helga Zepp-LaRouche, die Vorsitzende des Schiller-Instituts hielt eine zu Herzen gehende Festrede. Sie schilderte zunächst, wie Schiller es verstand, mit seinem "wunderschönen Menschenbild", mit seinen Ideen der "schönen Seele" und der Erziehung durch die schöne Kunst die Menschen da zu packen, wo sie unterhalten werden wollen, und auf die Ebene des Erhabenen zu erheben. Denn nur da sind sie fähig, als "welthistorische Individuen" zu denken und zu handeln. Dann wandte sie sich gegen das Regietheater und die dahinterstehenden Einflüsse der Frankfurter Schule (Adorno) und des berüchtigten "Kongresses für kulturelle Freiheit", der später als CIA-Operation aufflog. Denn auf diese Weise seien die Deutschen von den Wurzeln ihrer klassischen Kultur abgeschnitten worden. Und originell sei das Regietheater nun schon seit Jahrzehnten nicht mehr. "Dieses Treiben dürfen wir uns nicht länger bieten lassen", rief sie unter großer Zustimmung des Publikums aus.
Anschließend sprachen Stephan Ossenkopp und Karsten Werner von der LaRouche-Jugendbewegung (LYM). Beide schilderten, bewegend und humorvoll, wie Schillers Werk ihnen eine ganz neue Gedankenwelt erschlossen habe. Stephan Ossenkopp ließ seine Worte in das Gedicht Sehnsucht münden, Karsten Werner trug nach einleitenden Gedanken über die naturrechtliche Idee der Nemesis - ebenfalls auswendig - Schillers Ballade Die Kraniche des Ibykus vor. Das Publikum applaudierte begeistert.
Nach der Pause folgte das Rezitationsprogramm Die schöne Kunst und der freie Staat, das die Dichterpflänzchen schon im Jenaer Schillerhaus aufgeführt hatten. Es erläutert in dialogischer Form Schillers Methode der Erziehung des Menschen durch Schönheit zu Freiheit und Vernunft. Was der Dichter 1793 in den Ästhetischen Briefen an den dänischen Prinzen von Augustenburg darlegte, ist in seinem philosophischen Gedicht Die Künstler von 1789 als Grundkonzept bereits enthalten. Und schon 1781 wußte der 22jährige Schiller, daß Liebe die Leiter sei, "auf der wir emporklimmen zur Gottähnlichkeit".
Den Text dazu finden sie auf http://www.jahr2005.schiller-institut.de/ unter "Essays". Die drei Reden des ersten Teils der Wiesbadener Schillerfeier finden sich in der der Mitgliederzeitung Neue Solidarität wieder.
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