Februar 2004:
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Nachruf:
José Lopez Portillo, Staatsmann und Freund

Helga Zepp-LaRouche und Lopez Portillo
Bild: Der frühere mexikanische Präsident Lopez Portillo sprach in Mexiko-Stadt zusammen mit Helga Zepp-LaRouche auf einer Veranstaltung der Mexikanischen Gesellschaft für Geographie und Statistik, Dezember 1998.

Am 17. Februar 2004 starb der frühere mexikanische Staatspräsident José Lopez Portillo im Alter von 83 Jahren. Der große Patriot und Staatsmann war seit mehr als zwei Jahrzehnten ein enger Freund und Bundesgenosse Lyndon und Helga LaRouches.

Lopez Portillo ging durch seine mutigen Maßnahmen zur Verteidigung der Souveränität Mexikos - und ganz Iberoamerikas - während und nach seiner Präsidentschaft in die Geschichte ein. Als Präsident 1976-82 betrieb er ein Programm der industriellen Entwicklung Mexikos, und auf dem Höhepunkt der iberoamerikanischen Schuldenkrise 1982 zog er sich die Wut der anglo-amerikanischen Finanzoligarchie zu, als er Banken verstaatlichte und Devisenkontrollen verhängte. (Diese Wut zeigte sich zuletzt sogar in bösartigen Verleumdungen in Nachrufen auf Lopez Portillo in den Medien - so groß ist die Furcht, daß Länder wie Argentinien heute seinem Beispiel folgen könnten.)

In seiner Rede zur Lage der Nation, in der er damals die Nationalisierung der Banken verkündete, warnte Portillo: "Die finanzielle Pest fordert in aller Welt immer mehr Opfer. Wie im Mittelalter plündert sie ein Land nach dem anderen. Sie wird von Ratten übertragen, und sie zieht Arbeitslosigkeit, Elend, Bankrott der Industrie und spekulative Bereicherung nach sich... Was wir jetzt tun, befreit die freie Initiative und den freien produktiven Antrieb der Mexikaner vom Freihandel und von der Zwangsjacke, die ihnen ein parasitäres System auferlegt hat..."

Einen Monat später, im Oktober 1982, sagte Lopez Portillo in einer historischen Rede vor der UNO-Vollversammlung: "Wir können nicht unsere Wirtschaft lahmlegen oder unser Volk in Elend stürzen, nur um eine Schuld zu bezahlen, deren Verzinsung sich ohne unser Zutun oder unsere Verantwortung verdreifacht hat und deren Konditionen uns aufgezwungen werden... Ich möchte nachdrücklich betonen: Wir Länder des Südens haben uns nicht gegen die Weltwirtschaft versündigt. Die Verknappung der verfügbaren Kredite für die Entwicklungsländer hat schwerwiegende Implikationen nicht nur für diese Länder selbst, sondern auch für die Produktion und die Beschäftigung in den Industrieländern. Folgen wir nicht weiter diesem Teufelskreis: Es könnte der Beginn eines neuen finsteren Zeitalters wie im Mittelalter sein, ohne die Möglichkeit einer Renaissance."

Lopez Portillo hoffte 1982, daß sich Brasilien und Argentinien Mexiko bei der Erklärung eines Schuldenmoratoriums anschließen würden, und daß dies die Grundlage für die Schaffung einer neuen, gerechten Weltwirtschaftsordnung legen würde. Aber die Regierungen dieser beiden Länder hatten nicht den Mut zu diesem Schritt.

Im selben Jahr traf Lopez Portillo mit Lyndon LaRouche zusammen, und kurz danach verfaßte LaRouche auf Wunsch mexikanischer Patrioten sein Buch Operation Juarez. Im Dezember 1998 nahm Portillo zusammen mit Helga Zepp-LaRouche an einem Seminar in Mexico-Stadt teil, wo er erklärte: "Es ist Zeit, daß die Welt auf die weisen Worte Lyndon LaRouches hört."

An Lopez Portillos Begräbnis, zu dem nur ausgewählte Gäste - Familienmitglieder, enge Freunde und führende Politiker, darunter frühere Präsidenten Mexikos - eingeladen waren, nahm mit Einverständnis der Familie auch eine Delegation der LaRouche-Jugendbewegung teil und erwies ihm mit einem Kranz und dem Lied Oh, Freedom! die letzte Ehre.


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